Insider Tipps zum Bewerbungsprozess

Auf welche drei Punkte sollte man bei einer Bewerbung achten?

  • Motivationsschreiben oder ggf. Bewerbungsvideo (je nach Unternehmen möglich/gewünscht) – nutze das Schreiben/Video, um etwas über dich selber und deine Motivation zu schreiben und zwar möglichst konkret. Zum Beispiel: Wer bin ich, was macht mich aus, wieso interessiere ich mich für den Beruf und für die Firma. 
  • Vollständige Unterlagen – schaue nach, welche Unterlagen das Unternehmen für die Bewerbung erwartet und reiche alles vollständig ein, achte dabei darauf, dass Scans sauber, gut leserlich und im richtigen Format sind.
  • Authentisch sein – unterscheide dich mit deiner Persönlichkeit von anderen Bewerbern, verzichte auf Floskeln, die viele Bewerber verwenden und nicht sehr spezifisch sind, wie z.B. « Ich arbeite gerne am Computer und möchte daher das KV absolvieren». Beschreibe lieber, welche konkreten Tätigkeiten du gerne am Computer ausübst und wieso sie dir Freude machen. 

Wie wichtig sind die Vornoten? Worauf haben sie Einfluss?

  • Meistens gibt es pro Ausbildungsberuf Empfehlungen, welche Vornoten vorhanden sein sollten, um gut durch die Lehre zu kommen, eine Überforderung in der Berufsfachschule zu vermeiden und das QV erfolgreich zu meistern.
  • Teilweise haben Unternehmen zusätzlich noch eigene Anforderungen an die Vornoten, diese sind in den Stellenbeschreibungen jeweils angegeben.
  • Die schulischen Anforderungen sind je nach Beruf unterschiedlich, auch liegen die Schwerpunkte je nach Beruf bei anderen Fächern, zum Beispiel:
    • Bei einer Lehre als Informatikerin Applikationsentwicklung ist Mathematik wichtig, daher liegt bei der Prüfung von Dossiers das Augenmerk meistens auf den Mathematiknoten.
    • Bei einer Lehre als Fachmann Kundendialog sind Sprachen wichtig, daher werden den Noten in den Landes- und Fremdsprachen Aufmerksamkeit gewidmet.

Was ist das wichtigste Dokument in der Bewerbungsmappe und warum?

  • Die meisten Bewerbungsdossiers erhalten ein Motivationsschreiben, dieses kann aussagekräftig sein, muss aber nicht. Wenn das Motivationsschreiben sehr generisch ist und wenig über die bewerbende Person Preis gibt, ist es kein Mehrwert. Wird im Motivationsschreiben aber individuell auf das Unternehmen, den Wunschberuf und die eigene Person eingegangen, gewinnt das Motivationsschreiben an Bedeutung, denn jetzt kann sich das Unternehmen einen Eindruck davon machen, wer sich bewirbt.
  • Einige Unternehmen erlauben oder wünschen es sogar, dass ein Bewerbungsvideo eingereicht wird. Ein Video erlaubt es Bewerbern, mehr über sich zu erzählen und ihrer Bewerbung so einen noch individuelleren / persönlichen Touch zu verleihen.

Wie findet ihr heraus, ob eine Person ins Team passen würde?

  • Wir lernen Bewerberinnen in Erstgesprächen – meistens via Videocall – kennen und legen den Fokus darin auf die Person selbst und versuchen danach, zu evaluieren, ob die Person zu den Werten von Zurich passt.
  • In einer zweiten Rekrutierungsrunde laden wir die Personen zu uns ein, lernen sie noch besser kennen und ermöglichen auch unseren Bewerberenden, sich einen Eindruck von Zurich zu machen.
  • Wir sind überzeugt, dass nicht nur wir als Arbeitgeberin entscheiden müssen, ob eine Person zu uns passt, sondern auch Bewerberinnen ihrerseits entscheiden müssen, ob das Unternehmen zu ihnen passt. Nur so legen wir das Fundament für eine gute Zusammenarbeit und können gemeinsam wachsen. 

Teamspirit

Wie kann man sich von den anderen Bewerbern unterscheiden?

  • Wie bereits erwähnt, sind Motivationsschreiben und ggf. Bewerbungsvideo gute Möglichkeiten, sich von anderen Bewerbenden zu unterscheiden und sich als Person zu beschreiben.
  • Sich selber sein – das ist Unterschied genug.
  • Das Unternehmen stellt bei einem Bewerbungsgespräch die meisten Fragen. Welche Frage empfiehlt ihr der Bewerberin oder dem Bewerber an euch zu stellen?
  • Für Bewerberinnen kann es spannend sein, von der Interviewpartnerin zu erfahren, wieso es ihr so gut bei dem Unternehmen gefällt und was sie besonders am Unternehmen schätzt.

Was sind eure Tipps, um die ersten Wochen der Lehre zu meistern?

  • Freude und Begeisterung: Die ersten Schritte in der Arbeits- und somit auch Erwachsenenwelt sind spannend, aber auch herausfordernd. Wer Freude an dem hat, was er macht, lernt einfacher und auch nachhaltiger.
  • Fehler erlauben, daraus lernen und sich vielleicht auch ein bisschen darüber freuen. Klingt komisch, ist aber so. Fehler sind Chancen – man erkennt, wo etwas noch nicht so sitzt, wie es sollte oder wo man am eigenen Verhalten noch etwas feilen kann. Wieso nicht mal versuchen, sich über Fehler zu freuen – weil sie Entwicklungsfelder aufzeigen – und nicht zu nerven?
  • Ehrlich sein und seine Bedürfnisse mitteilen. In den ersten Wochen erhalten Lernende sehr viele Informationen, lernen neue Prozesse kennen und treffen ganz viele neue Kolleginnen und Kollegen. Wenn es mal zu schnell geht oder zu viel auf einmal wird, ist es wichtig, zu kommunizieren gegenüber seiner Betreuerin. Jeder lernt im eigenen Tempo und das ist auch gut so, aber nur wenn kommuniziert wird, kann optimal unterstützt werden.
  • Vertrauen haben: Ja, es ist am Anfang viel und ja, es scheint manchmal überfordernd, aber es befinden sich ganz viele andere Lernenden in der gleichen Situation und ganz viele Lernende zuvor haben die ersten Schritte ebenfalls sehr erfolgreich gemeistert. Als Lernender ist man umgeben von Menschen, die einen begleiten und das Beste für einen möchten. Egal ob Berufsbildner, Praxisausbildnerinnen, Mitlernende oder Lehrpersonen, alle sind da und unterstützen.

Tamara Saladin
Berufsbildnerin bei der Zurich